Neue Wege aus der Depression
Klinikum Schloss Lütgenhof – Privatklinik an der Lübecker Bucht.
Neue Wege aus der Depression
Klinikum Schloss Lütgenhof – Privatklinik an der Lübecker Bucht.
Jeder von uns kennt traurig-gedämpfte Stimmungen, und viele von uns fragen sich, inwiefern dies „normal“ oder aber „krankhaft“ ist. Um „normale“ Stimmungsschwankungen oder existentiell adäquate Traurigkeit von Krankheitsbildern abzugrenzen, die mit dem Begriff der Depression belegt werden, gibt es seit vielen Jahren verschiedene Kriterien, die eine derartige Unterscheidung möglich machen.
Eine Depression kann sehr unterschiedliche Ursachen und Hintergründe aufweisen. Um herauszufinden, welche individuellen Ursachen bei den betroffenen Patienten eine Rolle spielen, werden depressiv erkrankte Patienten in unserer privaten Klinik für Depression an der Ostsee bi-perspektivisch auf mögliche bio-medizinische und / oder psychosoziale Ursachen ihrer Erkrankung hin befragt und diagnostiziert.
Zu den biomedizinischen Ursachen von Depressionserkrankungen zählen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen (meist Schilddrüsen-Unterfunktion); Infekte (häufig virale Infekte); autoimmunologische Prozesse (z.B. bei Morbus Parkinson); Herzinsuffizienz (normalerweise bei chronischer Herzinsuffizienz höherer Ausmaßes); COPD (Depression oftmals mit Angststörungen assoziiert); zerebrale Erkrankungen mit Veränderungen der Transmittersituation im Gehirn (vorrangig Serotonin und Katecholamine betreffend).
Als weiterer relevanter biomedizinischer Ursachenkomplex für depressive Erkrankungen gilt eine genetische familiäre Disposition. In den letzten Jahrzehnten wurde im Hinblick auf die Erforschung von familiärer Belastung von depressiv Erkrankten eine weitläufige wissenschaftliche Aktivität entfaltet, deren grundsätzliches Ergebnis deutliche Hinweise darauf liefert, dass eine genetische / hereditäre Disposition zu depressiven Erkrankungen dann gegeben ist, wenn die Eltern- oder Großeltern-Generation der betreffenden Person diesbezügliche Krankheitssymptome aufweist.
Ob aus einer Disposition allerdings eine manifeste Erkrankung im Sinne einer Depression wird, hängt nicht nur von den biologischen Gegebenheiten, sondern auch von psychosozialen und soziokulturellen Einflüssen ab. Als psychosoziale Ursachen und / oder Beeinflussungsfaktoren für eine depressive Erkrankung zählen zum Beispiel existenzielle Erschütterungen, relevante Frustrationen, private oder berufliche Niederlagen, Verlusterlebnisse oder Verkürzungsempfindungen allgemeiner Natur (Kränkungen / Selbstwerterschütterungen/ In-Frage-Stellen des eigenen Selbstwerts).
Viele dieser Ereignisse werden von Menschen mit einer mehr oder minder starken Trauer- oder Ärger-Reaktion beantwortet. Insbesondere beim Verlust von wichtigen Bezugspersonen (Trennungen, räumliche Distanz, Tod) reagieren viele Menschen mit einer (adäquaten) Trauerreaktion. Dies bedeutet noch keinesfalls Pathologie oder krankhafte Reagibilität, sondern bewegt sich innerhalb des erwartbaren emotionalen Reaktionsraums einer Person.
Wenn eine Trauerreaktion (z.B. bei Verlusten oder Niederlagen aller Art) jedoch mit Empfindungen von Schuld, Selbstvorwürfen, Selbsterniedrigungstendenzen oder Scham assoziiert wird, neigen die Beobachter und Diagnostiker eines derartigen emotionalen Zustandes dazu, diesen als depressive Reaktion oder als depressive Krankheit zu bezeichnen. In depressive Krankheitsbilder sind also nicht nur Traueraffekte, sondern viele weitere Haltungen, Meinungen, Einstellungen und Emotionen (Affekte) investiert.
Von manchen Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten wird bei depressiven Erkrankungen ein weiterer psychosozialer Gesichtspunkt namhaft gemacht: die gelernte Hilflosigkeit. Nicht selten gibt es bei depressiv Erkrankten im Vorfeld ihrer Erkrankung (Kindheit, Jugend oder /und junges Erwachsenalter) Modelle, die eine Art Hilflosigkeit den mittleren Herausforderungen des Lebens gegenüber an den Tag gelegt haben. Dabei handelt es sich meist um Eltern, Erzieher oder andere relevante Bezugspersonen.
Die späteren Patienten lernen an solchen Modellen, sich den mittleren Herausforderungen des Lebens gegenüber mehr oder weniger hilflos einzustellen. Sobald sie dann mit diesen mittleren und größeren Herausforderungen konfrontiert werden, greifen sie meist unbewusst auf das am Modell erlernte Verhalten zurück und reagieren hilf- und ratlos. Diese gelernte Hilflosigkeit macht sich von außen betrachtet als depressive Reaktion oder Erkrankung bemerkbar.
Daneben kommen Symptome wie Lustlosigkeit wie Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen, reduziertes Aktivitätsniveau, herabgesetzter Spannungsbogen, Negativität, leichte Gereiztheit oder / und scheinbar grundlose Ärgerlichkeit.
Falls derartige Symptome, die von den Betreffenden häufig eingangs nicht als Krankheitshinweis interpretiert werden, über längere Zeit anhalten und / oder der Alltag nicht mehr adäquat bewältigt werden kann (beruflich und privat), ist es sinnvoll, sich einer professionellen Diagnostik und Therapie zu unterziehen.
Nicht selten wird mit diesen Symptomen, besonders wenn es sich um körperliche Beschwerden handelt, ein Allgemeinmediziner oder Internist aufgesucht. Darüber hinaus ist auch an eine Diagnostik durch klinische Psychologen, Psychosomatiker, Psychotherapeuten und Psychiater zu denken.
Depressionen beginnen nicht selten schleichend. Oftmals steht am Beginn einer Depression lediglich eine Schlafstörung (häufig im Sinne von Ein- und Durchschlafstörungen) und / oder eine Essstörung (meistens in Form von Appetitverlust und Gewichtsabnahme).
Falls depressiv erkrankte Patienten die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in unserer Klinik für Depression in Anspruch nehmen wollen, werden hier bi-perspektivisch, biomedizinisch und psychosoziale Ansätze umgesetzt.
Insbesondere im Hinblick auf Blutuntersuchungen (Kreislaufverhalten und Schilddrüsenfunktion) und eine ebenso ausführliche psychosoziale Diagnostik (Psychometrie, GRID-Diagnostik, ausführliche Anamnesen, biologische Befragungen, biopsychologische Untersuchungen) ermöglichen es, die depressive Erkrankung namhaft zu machen und entsprechend zu behandeln.
Die Therapie einer depressiven Behandlung erfolgt analog einer Diagnostik in mehreren Dimension: einerseits fassen wir biomedizinisch, die körperlichen Belange eines Patienten ins Auge, mit Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungsmodifikation, sowie mit eventueller medikamentöser Therapie.
Je nach Vorliegen einer speziellen depressiven Erkrankung werden auch Medikamente wie Antidepressiva oder Johanniskraut eingesetzt und bei speziellen Formen der Depression auch mit Lichttherapie behandelt.
Auf der psychosozialen / kulturellen Ebene umfasst das Behandlungsangebot bei depressiven Erkrankungen eine verbale wie auch para- und nonverbale Therapie. (Gesprächstherapie, div. kunsttherapeutische Angebote)
Eine Kombination aus biomedizinischen und psychosozialen Angeboten ergibt bei allen Arten der depressiven Erkrankung günstige Ergebnisse. Daneben ist der Aspekt einer Behandlung in unserer Klinik für Depression an der Ostsee, zusammen mit anderen Patienten, innerhalb eines Rahmens, der Geborgenheit / Schutz und Verstehen einerseits, sowie maßvolle Ermutigung und Förderung von allen Aktivitäten andererseits, bietet, ebenfalls ein nicht zu unterschätzender, therapeutischer Ansatz.
Unsere Klinik für Depression richtet sich an Privatpatienten und Selbstzahlende.
Die Indikation für einen teil- oder vollstationären Klinikaufenthalt hängt unter anderem vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei deutlicher Einschränkung von Konzentration, Initiativfreudigkeit, Lebensqualität, Vitalität und positiver Stimmungslage sollte eine stationäre oder teilstationäre Aufnahme erwogen werden. Des Weiteren sind Symptome wie Gewichtsverlust, wiederholte Schlafstörung, Inappetenz (mangelnder Appetit) und körperliche Leistungsminderung als Indikatoren für einen voll- oder teilstationären Aufenthalt zu nennen.
Bei lebensmüden Gedanken und Impulsen ist ebenfalls eine stationäre Diagnostik und Therapie bei depressiver Erkrankung angezeigt. Hinzukommt ein ausbleibender oder nicht hinreichender Erfolg einer ambulanten Behandlung, die ebenfalls stationäre Diagnostik und Therapie erforderlich macht.
Bei depressiver Erkrankung ist es empfehlenswert, sich vom Hausarzt, einem Psychiater oder einem Psychotherapeuten bei der Einweisung und Antragsstellung (im Rahmen der Versicherungen) Unterstützung zu erbitten. Häufig sind die betreffenden Patienten nur noch teilweise in der Lage, sich für Ihre Belange so einzusetzen, dass eine zügige Kostenübernahme durch die Krankenversicherung gewährleistet ist.
Im günstigen Falle kann ein stationärer Aufenthalt bei depressiver Erkrankung innerhalb weniger Tage durch die Krankenversicherung erfolgen. Voraussetzung dafür ist allerdings dafür, dass eine entsprechende Einweisung durch den Hausarzt oder einen entsprechenden Facharzt (Psychiater, Psychosomatiker, Psychotherapeut) vorliegt und dass darüber hinaus eine Stellungnahme eines ambulant tätigen Therapeuten (ebenfalls Psychiater, aber auch klinischer Psychologe, Psychosomatiker) die Dringlichkeit einer stationären Diagnostik und Therapie bescheinigt.
Die durchschnittliche Dauer einer stationären Diagnostik und Therapie bei einer Depression beträgt in unserem Klinikum 6 Wochen. Allerdings darf bedacht werden, dass ein stationärer Aufenthalt bei einer schwergradigen Depression bis zu 3 Monate umfassen kann.
In der Regel übernehmen private Krankenversicherungen oder / und die Beihilfe (bei Patienten im Beamtenstatus) die Kosten eines (teil)stationären Aufenthaltes ganz oder teilweise. In Einzelfällen sind auch gesetzliche Krankenkassen bereit, sich an den Kosten eines Aufenthaltes in unserem Klinikum zu beteiligen. Falls Sie diesbezüglich konkrete Fragen haben sollten, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an das Patientenmanagement. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Kosten des Aufenthaltes ganz oder teilweise selbst zu tragen.
Bei Fragen zur Behandlung in unserer Klinik für Depression stehen wir Privatpatienten und Selbstzahlenden gerne zur Verfügung und nehmen uns Zeit für eine diskrete Beratung.