Burnout-Prävention: Strategien für Führungskräfte und ihre Teams

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Burnout-Prävention: Strategien für Führungskräfte und ihre Teams

Burnout ist ein anhaltender Zustand körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung sowie Leistungsmangel, der durch lang andauernden Stress (Chronisch-aktiviertes Disstress-Syndrom) in Zusammenhang mit dem beruflichen Kontext entsteht. Burnout stellt in der heutigen Geschäftswelt nicht mehr nur ein individuelles Problem von Arbeitnehmern dar, sondern betrifft zunehmend auch Führungskräfte. Als Verantwortungsträger in Unternehmen sind Chefs und Manager besonders gefährdet ein Burnout-Syndrom zu entwickeln, welches schließlich nicht nur für die betroffene Person, sondern auch für das Team und das gesamte Unternehmen negative Konsequenzen haben kann.

Nicht nur die Verluste an Produktivität und Kosten durch Krankheitstage (Arbeitsunfähigkeit) stellen ein Problem dar, sondern auch die geringere Leistungsfähigkeit von Mitarbeiterinnen, die trotz bestehender Beschwerden weiterhin zur Arbeit kommen (Präsentismus). In diesem Blog-Beitrag beschreiben wir, wie Führungskräfte einem Burnout proaktiv (präventiv) vorbeugen und Frühwarnzeichen bei sich selbst und ihren Mitarbeiterinnen erkennen können, um sich frühzeitig Hilfe zu suchen.

So können Führungskräfte Burnout vorbeugen oder verhindern

Achtsamkeit und Mentalisierungsfähigkeit stärken

Als Chef/in ist es essenziell, die eigenen Belastungsgrenzen zu kennen und zu respektieren. Achtsamkeitsübungen (z.B. die Mindfulness-Based Stress Reduction Methode nach Kabat-Zinn) und eine regelmäßige Meditationspraxis im Alltag können helfen, Stressoren frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Eine reflexive Grundhaltung kann ebenfalls dabei unterstützen, das eigene Verhalten und Wohlbefinden zu registrieren sowie die eigene Emotionalität ebenso wie die der Mitarbeiterinnen differenziert wahrzunehmen

Salutogenese fördern

Salutogenese (Salus ist lateinisch für Wohl, Gesundheit) ist ein Schlüsselwort aus dem Modell von Aaron Antonowsky. Es bezeichnet den individuellen Prozess der Entwicklung und Erhaltung der Gesundheit einer Person. Um Burnout vorzubeugen, sollten Führungskräfte darauf achten, ausreichend Zeit für Muße und Reflexion einzuräumen. Dazu gehören ritualisierte Arbeitsabläufe, regelmäßige Mahlzeiten und Teambesprechungen, sinnstiftend-kreative Tätigkeiten außerhalb des Arbeitskontextes sowie Wochenenden ohne Arbeit und Zeiten, in denen das Smartphone und die beruflichen E-Mails bewusst ignoriert werden.

Delegation und Vertrauen

Niemand kann alles allein bewältigen. Produktives Delegieren entlastet nicht nur, sondern fördert auch das Vertrauen und die Kompetenzen im Team. Führungskräfte dürfen lernen, Aufgaben abzugeben und Mitarbeiter zu ermächtigen, Verantwortung zu übernehmen. Dies fördert die Selbstwirksamkeit und Kooperationsfähigkeit aller Beteiligten.

Unterstützendes Netzwerk aufbauen

Ein starkes berufliches und privates Unterstützungsnetzwerk ist unerlässlich. Der Austausch mit anderen Führungskräften, sei es in Form von Mastermind-Gruppen oder informellen Treffen, ermöglicht es, Belastungen zu teilen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Ebenso wichtig ist der Rückhalt durch Familie und Freunde (sog. dyadisches Coping).

Unternehmenskultur gestalten

Eine Kultur, die auf offener Kommunikation, Mitarbeiter-Engagement sowie gegenseitiger Wertschätzung und Unterstützung basiert, beugt Burnout vor. Führungskräfte sollten eine solche Kultur vorleben und fördern – das bedeutet auch, eine salutogenetische und vorbeugende Haltung gegenüber chronischer Überarbeitung im Unternehmen zu etablieren.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Prävention bedeutet auch, rechtzeitig professionelle Hilfe zu suchen, sei es durch Coaching, Beratung oder Therapie. Ein objektiver Blick von außen kann notwendige Veränderungen erkennen und begleiten helfen.

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Anzeichen für Burnout am Arbeitsplatz

Burnout am Arbeitsplatz kann sich auf vielfältige Weise manifestieren. Oftmals kommt es im subjektiven Erleben der Betroffenen zu einer Diskrepanz zwischen den hohen Anforderungen auf der einen und einem geringen Maß an Selbstkontrolle auf der anderen Seite (sog. Gratifikationskrise nach Johannes Siegrist). Neben manifesten Mobbing-Erfahrungen am Arbeitsplatz können sich auch private Probleme und Konflikte negativ auf die Arbeitsleistung auswirken und werden dann unter Umständen fälschlicherweise auf die Arbeit selbst bezogenen (Fehlattribution).

Unabhängig von ihrer Entstehung sind im Folgenden einige häufig beobachtbare Anzeichen bzw. Beschwerden aufgeführt. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anzeichen nicht immer eindeutig auf Burnout hinweisen und auch andere Ursachen haben können. Eine professionelle Diagnostik in körperlicher und psychischer Hinsicht ist daher erforderlich, wenn es bereits zu Beschwerden bei den Betreffenden gekommen ist.

Erschöpfung

Anhaltendes Gefühl der Müdigkeit, Energielosigkeit und allgemeiner Erschöpfung, sowohl physisch als auch mental, unzureichende Regeneration, z.B. durch Urlaub.

Verminderte Leistungsfähigkeit

Nachlassende Qualität und Quantität der Arbeitsergebnisse, Schwierigkeiten bei der Konzentration und Entscheidungsfindung, sowie häufige Fehler.

Desinteresse und Zynismus

Verlust der Motivation und des Engagements für die Arbeit. Mitarbeiter zeigen möglicherweise eine zynische Einstellung gegenüber ihren Aufgaben, Kollegen und dem Unternehmen.

Häufige Fehlzeiten

Zunahme von Krankheitstagen oder unerklärlichen Fehlzeiten, oft als Versuch, sich von der Arbeitsbelastung zu erholen.

Veränderungen im Verhalten

Reizbarkeit, Kurzangebundenheit oder Verhaltensänderungen, die von der gewohnten Persönlichkeit des Mitarbeiters abweichen.

Emotionale Anzeichen

Anzeichen von Freud- und Interessenlosigkeit Angstzuständen oder genereller Unzufriedenheit, die sich sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld bemerkbar machen können.

Veränderung der Arbeitsgewohnheiten

Verspätungen, verlängerte Pausen, verringerte Produktivität oder der Rückzug von teambasierten Aktivitäten.

Körperliche Beschwerden

Zunahme von körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Gewichtsveränderungen, Schlafstörungen, Schwindel, Tinnitus oder allgemeines Unwohlsein.

Veränderte Kommunikation

Phänomene von Para- und Fehlkommunikation, Rückgang der Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten, Rückzug aus sozialen Interaktionen am Arbeitsplatz.

Schlussbetrachtung

Burnout ist eine erstzunehmende Herausforderung für Führungskräfte und deren Mitarbeiterinnen. Der Entstehung eines Burnout-Syndroms kann durch Etablierung einer salutogenetischen und selbstreflexiven Haltung der Selbstfürsorge, einem effektiven Zeitmanagement und mit Hilfe eins sozial-kooperativen Unterstützungsnetzwerks vorgebeugt werden. Indem Führungskräfte diese salutogenetischen Praktiken in ihren Alltag integrieren, stärken sie nicht nur ihre eigene Widerstandsfähigkeit gegen Burnout, sondern verbessern auch ihre Führungsqualitäten und tragen zu einem gesunden Arbeitsumfeld bei.

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