Angst vor der psychosomatischen Klinik?

Zeit für Leben.

Freuen Sie sich auf unser kompetentes Team!

Jameda Patientenbewertungen
08:00 Lesezeit

Angst vor der psychosomatischen Klinik?

Prof. Dr. med. et phil. G. Danzer - Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. et phil. G. Danzer Ärztlicher Direktor

Einleitung

Es ist nicht verwunderlich, vor einem anstehenden Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik ein mulmiges Gefühl zu haben. Vielleicht kommen Fragen auf wie: "Was, wenn alle denken, ich sei verrückt?", "Werde ich die Kontrolle über meinen Alltag abgeben müssen?" oder "Kann ich mich wirklich meinen tiefsten Problemen stellen?". Solche Ängste und Vorbehalte sind weit verbreitet und sehr nachvollziehbar. Doch ein Klinikaufenthalt kann auch der erste Schritt zu nachhaltiger Besserung und persönlichem Wachstum sein. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen sachlich und zugleich einfühlsam dabei helfen, typische Sorgen abzubauen, sich ein realistisches Bild vom Leben in einer psychosomatischen Klinik zu machen und Vertrauen in diesen Weg zu fassen.

Typische Ängste und Sorgen vor dem Klinikaufenthalt

Viele Menschen, die eine psychosomatische Klinik aufsuchen wollen oder sollen, haben im Vorfeld Ängste und Zweifel. Das ist verständlich, denn der Schritt aus dem gewohnten Umfeld in eine Klinik ist groß. Hier sind einige der häufigsten Befürchtungen – und wie man sie verstehen kann:

Angst vor Stigmatisierung

Die Sorge, als "psychisch krank" abgestempelt zu werden, begleitet viele Betroffene. Noch immer herrschen Vorurteile gegenüber psychosomatischen Erkrankungen. Dabei zeigen aktuelle Daten, dass mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland innerhalb eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung erfüllt​ – Sie sind also keineswegs allein. Indem Sie Hilfe annehmen, handeln Sie mutig und übernehmen Verantwortung für Ihre Gesundheit. Das Umfeld reagiert häufig mit mehr Verständnis und Respekt, als man vorher erwartet.

Sorge vor Kontrollverlust

Viele fürchten, in der Klinik die Kontrolle abgeben zu müssen – über den Tagesablauf, über persönliche Entscheidungen oder über Medikamente. Tatsächlich legen wir im Klinikum Schloss Lütgenhof großen Wert darauf, dass sich unsere Patientinnen und Patienten nicht „ausgeliefert“ fühlen. Bei uns erwartet Sie „vom ersten Tag an eine Atmosphäre der Wertschätzung Ihrer individuellen Person“. Das bedeutet: Sie werden als Partnerin oder Partner auf Augenhöhe in Ihre Behandlung einbezogen. Ein individueller Therapieplan wird gemeinsam mit Ihnen erstellt und auf Ihre persönliche Situation abgestimmt. Nichts geschieht ohne Ihr Einverständnis und Ihre Zustimmung. Sie bleiben auch während des Aufenthalts die Expertin oder der Experte für Ihr eigenes Leben.

Angst vor der Konfrontation mit eigenen Problemen

Der vielleicht größte Schritt ist, sich den eventuell eigenen seelischen Verletzungen und Sorgen zu stellen. Viele fürchten, dass in der Therapie schmerzhafte Erinnerungen oder Gefühle hochkommen. Diese Angst ist nachvollziehbar – niemand beschäftigt sich gerne mit schwierigen Kapiteln seines Lebens. Doch denken Sie daran: In der Klinik sind Sie nicht alleine mit diesen Gefühlen. Geschulte Therapeutinnen und Therapeuten begleiten Sie behutsam durch den Prozess. Sie bestimmen das Tempo wie auch die Inhalte des Nachdenkens über das eigene Dasein. Oft erleben Patientinnen und Patienten, dass es erleichternd sein kann, sich endlich auszusprechen und Verständnis zu bekommen. Die Beschäftigung mit eigenen Themen in einem geschützten Rahmen kann überaus heilsam sein.

Was erwartet Sie in einer psychosomatischen Klinik?

Die gute Nachricht vorweg: Unsere Klinik ist kein trister Krankenhausflur. Wir setzen alles daran, dass Sie sich bei uns wie in einem „Zuhause auf Zeit“ fühlen. Unser Haus bietet eine freundliche, wertschätzende Atmosphäre mit einer Umgebung, die Ruhe und Rückzug ebenso ermöglicht wie Begegnung und persönliche Entwicklung. Helle Räume, eine naturnahe Lage und ein engagiertes Team tragen dazu bei, dass Sie sich vom ersten Tag an aufgehoben und ernst genommen fühlen.

Der Tagesablauf ist klar strukturiert und abwechslungsreich. Meist beginnt der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Regelmäßige Mahlzeiten geben einen verlässlichen Rahmen und helfen dabei, wieder in einen gesunden Alltagsrhythmus zu finden. Unter der Woche erwarten Sie verschiedene Therapiesitzungen, die individuell auf Sie abgestimmt sind. Dazu gehören Einzelgespräche mit Ihrer Psychotherapeutin oder Ihrem Psychotherapeuten, Gruppentherapien sowie spezielle Angebote wie Kunst- oder Musiktherapie, Bewegungs- und Sportangebote oder Entspannungsübungen.

Unser Therapieprogramm umfasst unter anderem Gesprächspsychotherapie (einzeln und in Gruppen), kreative Therapien (z. B. Kunst, Musik, Theater, Foto, Biblio, Tanz) und körperbezogene Maßnahmen wie Physiotherapie, Sport und Entspannungstechniken. Es geht also nicht darum, den ganzen Tag nur zu „grübeln“ – im Gegenteil: Körper und Geist werden gleichermaßen in Bewegung gebracht.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes ist die Diagnostik und Mitbehandlung körperlicher Beschwerden und Erkrankungen. Falls Sie beispielsweise unter Schmerzen, Schlafstörungen oder anderen Symptomen leiden, stehen Ihnen unsere Ärztinnen und Ärzte unterstützend zur Seite. Bei uns bedeutet Psychosomatik nicht, dass Ihre Beschwerden „nur psychisch“ sind – wir betrachten die körperlichen und seelischen Ursachen gemeinsam. Ärztliche Untersuchungen und gegebenenfalls medikamentöse Behandlungen sind eng mit den psychotherapeutischen Maßnahmen verzahnt. Unser Team aus Internistinnen und Internisten, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Physio- und Kreativtherapeutinnen und -therapeuten arbeitet interdisziplinär und abgestimmt, um Sie und Ihren Organismus zu begleiten.

Zwischen den Therapien gibt es immer wieder Zeiten der Ruhe, die Sie nach Ihren Bedürfnissen gestalten können – zum Ausruhen, Spazierengehen, Lesen oder Reflektieren. Auch abends und an den Wochenenden bleibt Raum für individuelle Zeitgestaltung. Selbstverständlich stehen wir Ihnen bei Bedarf auch dann unterstützend zur Seite, und zugleich bieten wir – soweit therapeutisch sinnvoll – auch am Wochenende Diagnose- und Therapie-Angebote an.

Wichtig zu wissen: Unsere Klinik ist keine „geschlossene“ Einrichtung. Sie sind bei uns nicht „eingesperrt“, sondern bewegen sich im Rahmen der therapeutischen Vereinbarungen frei und selbstbestimmt. Auch Besuche oder kleine Ausflüge sind nach Absprache möglich. Es ist unser Ziel, dass Sie sich wohl, sicher und respektvoll behandelt fühlen, um sich offen auf den therapeutischen Prozess einlassen zu können. Schon vor Ihrer Aufnahme erhalten Sie von uns alle wichtigen Informationen rund um Ihren Aufenthalt, und in ärztlichen Vorgesprächen gehen wir auf Ihre persönlichen Fragen und Anliegen ein. So wissen Sie frühzeitig, was Sie erwartet, und können sich Schritt für Schritt auf die gemeinsame Arbeit einlassen.

Entfaltung der Persönlichkeit:
Wie Sie an der Erfahrung wachsen

Die Auszeit vom gewohnten Umfeld bietet Raum und Zeit, um über das eigene Leben nachzudenken – frei von äußeren Erwartungen und Zeitdruck. In der geschützten Atmosphäre unserer Klinik können Sie erspüren, was Ihnen guttut, welche Verhaltensmuster Sie überwinden wollen und was Ihnen künftig mehr Bedeutung geben soll. Sie gewinnen Abstand zu belastenden Situationen und entwickeln – neue, alltagstauglichere Bewältigungsstrategien. Die Erfahrung, schwierige Emotionen nicht nur auszuhalten, sondern aktiv zu gestalten, stärkt das Vertrauen in sich selbst.

Zudem erfahren Sie in den Gruppentherapien und im offenen Austausch mit anderen Patientinnen und Patienten, dass Sie mit Ihren Themen nicht alleine sind. Das Gefühl von Verbundenheit und Verstanden-Werden kann sehr entlastend wirken. Bisweilen entstehen dabei auch Kontakte oder Freundschaften, die über die Klinikzeit hinaus Bestand haben. Persönlichkeitsentwicklung bedeutet bei uns auch, sich auf andere einzulassen, voneinander zu lernen – und dabei neue Seiten an sich selbst zu entdecken.

Unsere Diagnostik und Therapie eröffnet Ihnen den Zugang zu bislang womöglich unentdeckten Ressourcen: Kreativität, Ausdruck, Stille oder Bewegung – alle diese Facetten Ihrer Person erhalten bei uns Bedeutung. Viele Patientinnen und Patienten entdecken bei uns das Malen neu, beginnen mit Yoga, schreiben Tagebuch oder erleben, wie sich über Musik oder Theatertherapie neue Ausdrucksformen eröffnen. Sich selbst auf diese Weise ausdrücken zu können – ist oftmals ein Schritt zur inneren Klarheit und Reifung.

Schließlich bedeutet Persönlichkeitsentfaltung auch, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen – und für das, was einem im Leben wirklich wichtig ist. Mit dem Schritt in unsere Klinik setzen Sie ein klares Zeichen: Meine körperliche wie seelische Gesundheit ist mir wichtig, und ich darf mir Unterstützung holen. Diese Haltung wird durch den Aufenthalt bei uns gestärkt. Sie lernen, Ihre Grenzen und Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen und zu kommunizieren. Das hilft Ihnen nicht nur in der aktuellen Lebensphase, sondern wirkt oft langfristig in den Alltag hinein – als achtsamerer, liebevollerer Umgang mit sich selbst.

Fazit: Mut fassen und Vertrauen gewinnen

Viele Menschen entscheiden sich jedes Jahr bewusst dafür, professionelle psychotherapeutische oder psychosomatische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es zeugt von Mut und Stärke, sich Unterstützung zu holen – besonders dann, wenn die eigene Kraft an Grenzen stößt. Bei uns erwartet Sie kein „steriler Klinikalltag“, sondern ein Ort der Wertschätzung, an dem Sie als Mensch gesehen und ernst genommen werden.

Am Ende werden Sie feststellen: Der Klinikaufenthalt ist kein Sprung ins Ungewisse, sondern ein Weg, auf dem Sie sicher begleitet werden. Lassen Sie sich darauf ein, und Sie können gestärkt und mit neuer Hoffnung daraus hervorgehen. Mut fassen lohnt sich – für Ihre Gesundheit und für ein Leben, in dem Körper und Seele wieder in Einklang kommen.

Teilen Sie diesen Beitrag

XING
LinkedIn
Whatsapp

Kommentar verfassen

Mit dem Absenden stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten gespeichert und in Form eines Kommentars dargestellt werden dürfen.

Bei Fragen zur Behandlung in unserer psychosomatischen Klinik stehen wir Privatpatienten und Selbstzahlenden gerne zur Verfügung und nehmen uns Zeit für eine diskrete Beratung.

038826 / 150 000 10 Nachricht senden