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Jameda Patientenbewertungen

Für Zuweiser

Sehr geehrte Kolleg*innen,


um im Praxisalltag mit seinen Herausforderungen und zeitlichen Limitationen eine zügige und sichere Entscheidung bezüglich einer stationären Behandlungsindikation treffen zu können, möchten wir Sie gern mit folgenden Hinweisen unterstützen.


Grundlage ist stets das individuelle Krankheitsbild der Patient*innen. Zwar haben ambulante Therapien grundsätzlich Vorrang, jedoch nur, sofern diese ausreichend und fachgerecht durchgeführt werden können. Der Schweregrad der Erkrankung und die funktionellen Einschränkungen können eine ambulante Behandlung verunmöglichen und deren Prognose gegenüber einer stationären Behandlung deutlich verschlechtern; andererseits kann auch eine ambulante Behandlung einer stationären überlegen sein, sodass die genaue Prüfung der Indikation zum Wohle der Patient*innen einen hohen Stellenwert hat.


Die folgende Zusammenstellung soll Ihnen dabei helfen, die Notwendigkeit einer stationären Behandlungsindikation abzuwägen:


  • Erfolglose ambulante Therapie
    Trotz leitliniengerechter Behandlung keine Besserung oder Verschlechterung


  • Fehlende multimodale Behandlungsmöglichkeit
    Logistische Hürden (z. B. ländliche Versorgung), fehlende Vernetzung


  • Erhebliche funktionelle Beeinträchtigung
    Arbeitsunfähigkeit > 4 Wochen, Risiko der Chronifizierung

  • Ausgeprägte Komorbiditäten
    Körperliche oder psychische Begleiterkrankungen mit deutlicher Einschränkung


  • Schwere körperliche Symptome
    Gehbehinderung, schwere körperliche Erkrankungen mit Einschränkung der Lebensqualität

  • Krisenhafte Zuspitzung
    Akute Selbst- oder Fremdgefährdung, Notwendigkeit ständiger Facharztpräsenz


  • Fehlende tragfähige therapeutische Beziehung
    Unklare Eigen-/Fremdgefährdung, dysfunktionales Verhalten, mangelnde Compliance

  • Schwerwiegende biographische Belastungen
    Traumata, chronische Überlastung, die die aktuelle Symptomatik verstärken

  • Sozialmedizinische Aspekte
    Familien-/Partnerschaftskonflikte, berufliche Überforderung, soziale Isolation


  • Probleme in der ambulanten Arzt-Patienten-Beziehung
    Misstrauen, Abbruchneigung, fehlende Krankheitseinsicht


  • Notwendigkeit der Verlaufsbeobachtung und Therapieanpassung
    Multiprofessionelle Teambehandlung unter fachärztlicher Leitung erforderlich


  • Therapeutische Nutzung des stationären Milieus
    Verändertes Umfeld als Übungsfeld für neue Bewältigungsstrategien



Bei einer akutstationären Behandlung liegt der Schwerpunkt auf einem kurativen Ansatz – der Beherrschung und Behandlung schwerer Einschränkungen sowie Risikokonstellationen (Instabilität, ausgeprägter sozialer Rückzug, Suizidalität, dysfunktionale Bewältigung wie Substanzkonsum oder Selbstverletzung, akute Eigen-/Fremdgefährdung) –, die in einer ambulanten Behandlung nicht mehr ausreichend intensiv oder der Komplexität angemessen realisiert werden können.



Im Unterschied zu einer Rehabilitationsbehandlung (Reha), die das Ziel des Funktionserhalts hat und voraussetzt, dass ein potenzieller Patient ein etwa drei- bis fünfstündiges Therapieprogramm am Tag sicher bewältigen kann, ist die akutstationäre Behandlung darauf ausgerichtet, die aktuelle Situation variabler aufzufangen und dieser Rechnung zu tragen. Eine Reha ist meist erst nach einer ambulanten und akutstationären Behandlung indiziert.



Gern unterstützen wir Sie bei der Vorbereitung, Befundzusammenstellung und Argumentation für die Kostenübernahme Ihrer Patient*innen.


Wir hoffen, dass diese kurze Darlegung Ihnen die Entscheidungsfindung in Ihrem Arbeitsalltag etwas erleichtert. Sollten Sie bezüglich der Indikation noch Fragen haben, unterstützen wir Sie gern und stehen Ihnen bei Rückfragen jederzeit zur Verfügung.


Download:
Zuweiser Informationsblatt (PDF)

Quellen:
AWMF-Leitlinien Depression (S3) und somatoforme Störungen (S3)


Bei Fragen zu unseren Behandlungen stehen wir Privatpatienten und Selbstzahlenden gerne zur Verfügung und nehmen uns Zeit für eine diskrete Beratung.

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